Forschungsprojekt
Abbau Aufbau Reallabor

Angewandte Grundlagenforschung
2025–2027

Als Folgeprojekt zum Grundlagenforschungsprojekt „Abbau Aufbau“ sollen im vorliegenden Projekt im Rahmen der experimentellen Entwicklung anhand eines Reallabors die zuvor erarbeiteten Planungsgrundlagen angewendet und die theoretischen Erkenntnisse, wie z.B. die Einsparung von Treibhausgasemissionen, in der Praxis überprüft werden. Durch die hier angestrebte Entwicklung und Realisierung eines Bauvorhabens in Form eines Versuchsbaus kann die erforschte Bauweise mit gebrauchten Stahlbetonelementen aus dem Rückbau im Rahmen eines Reallabors unter realen bauwirtschaftlichen und bauordnungsrechtlichen Bedingungen in die Praxis umgesetzt werden. Dabei sollen Elemente aus dem Rückbau eines Stahlbetongebäudes in Berlin-Wedding mittels Betonsägeverfahren entnommen und in einem Neubau bzw. Bestandsumbau in Mühlberg (Elbe) eingesetzt werden. Im Rahmen dieses Reallabors soll der gesamte Projektablauf von der Rückbauplanung bis zur Fertigstellung des Versuchsbauvorhabens wissenschaftlich begleitet und unterstützt sowie die gewonnenen Erkenntnisse nach Abschluss des Projektes in einer umfassenden Publikation der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Zuschnitt Stahlbetonskelett

Arbeitspakete

AP1 – Bestandserfassung und Vorprüfungen

Im ersten Arbeitspaket soll das Bestandsgebäude, aus dem die gebrauchten Stahlbetonelemente für die Wiederverwendung entnommen werden sollen, ausgiebig untersucht werden. Dafür werden Bauarchivunterlagen zusammengetragen und der Bestand zu einem digitalen Modell überführt. Zudem werden im Bestand erste zerstörungsfreie Betonuntersuchungen durchgeführt.


AP2 – Entwurfsplanung

Im zweiten Arbeitspaket soll durch die Projektpartner die Entwurfsplanung sowohl für den Rückbau als auch für den Neubau erstellt werden. Dabei sollen durch das Forschungsteam insbesondere der Entwurfsprozess und die Wechselwirkung der Anforderungen, die sich durch die spezifischen Gegebenheiten des Bestandsgebäudes und des Neubaus ergeben, untersucht werden. Außerdem sollen in diesem AP erste Entwürfe für die Lösung von Verbindungsdetails entwickelt werden.


AP3 – Genehmigungsplanung

Im dritten Arbeitspaket soll durch die Projektpartner die erforderliche Genehmigungsplanung sowohl für den Rückbau als auch für den Neubau erstellt werden. Hierbei sind für die Forschung vor allem die Erlangung der Zulassung der gebrauchten Elemente und die Durchführung der erforderlichen Betonuntersuchungen zu begleiten und zu unterstützen.


AP4 – Ausführungsplanung

Im vierten Arbeitspaket soll durch die Projektpartner die Ausführungsplanung für den Rückbau und den Neubau erstellt werden. Dabei soll der Schwerpunkt der Forschung vor allem auf der Entwicklung von Verbindungsdetails für das Zusammenfügen der gebrauchten Stahlbetonelemente liegen.


AP5 – Ausführung Rückbau

Das fünfte Arbeitspaket ist die Durchführung des selektiven und behutsamen Rückbaus. Diese Arbeiten werden von einem Rückbauunternehmen ausgeführt und vom Forschungsteam dokumentiert.


AP6 – Ausführung Neubau

Das sechste Arbeitspaket ist die Bauausführung des Neubaus. Hierbei werden die Arbeiten durch die von der Bauherrschaft des Neubaus beauftragten Firmen ausgeführt und wiederum vom Forschungsteam dokumentiert.


AP7 – Dokumentation und Auswertung

Im letzten Arbeitspaket werden die zuvor erstellten Dokumentationsunterlagen der vorangegangenen Arbeitspakete zusammengestellt, ausgewertet und in Form einer umfassenden Publikation aufbereitet. Die im Projektverlauf aufgenommenen Werte für Kosten und Mengen an wiederverwendeten bzw. neuen Baumaterialien werden nun ausgewertet und die Ergebnisse von CO2- und Ressourceneinsparpotenzial sowie die Baukosten werden ermittelt.

abbauaufbau-logo

Dieses Forschungsprojekt wird gefördert durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen aus Mitteln der Zukunft Bau Forschungsförderung.